Willkommen
im Dorfbahnhof des 20. Jahrhundert: In einer Zeit, als die Eisenbahn noch die "Deutsche Bundesbahn" war, die Fahrgäste vor Abfahrt des Zuges Edmondsonsche Fahrkarten ("Pappfahrkarten") am Fahrkartenschalter lösten und selbst im Dorfbahnhof noch ein amtlicher Bahnhofsvorsteher den ordnungsgemäßen Eisenbahnbetrieb überwachte. Und in der die Reise dann im knatternden Schienenbus oder der schnaufenden Dampflok von Dümpelfeld an der Ahr in gemütlicher Fahrt vorbei an Eifeldörfern wie Müsch, Niederehe oder Walsdorf bis nach Jünkerath in der Vulkaneifel führte.
Bis im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen der Personenverkehr auf der Nebenbahn Dümpelfeld - Hillesheim - Lissendorf im Jahr 1973 eingestellt worden ist. Wenig später wurden auch bereits die Gleise in Ahütte demontiert - und die gesamte Bahnhofsanlage auf fast 10.000qm ist in einen fast 50jährigen Dornröschenschlaf versunken. Bis dann nach langen Leerstand im Jahr 2018 auf private Initiative die Bemühungen zur Wiederbelebung der inzwischen unter Denkmalschutz gestellten Bahnhofsanlage begannen. Mit Unterstützung durch die "Deutsche Stiftung Denkmalschutz" und dem Dorferneuerungsprogramm des Vulkaneifelkreises konnte der Bahnhof in den Jahren 2021 und 2022 aus privaten Mitteln umfangreich saniert und instandgesetzt werden, um nun endlich wieder die Tore für Besucher öffnen zu können.
Reise zurück in ein Jahrhundert, in welcher der 1912 erbaute Bahnhof von Ahütte für das kleine Dorf in der Eifel zum Tor zur weiten Welt geworden ist: Eine Zeit, in welcher die örtliche Industrie über Bahnanschlussgleise bedient wurde, die Fahrgäste zu Fuß aus den Nachbardörfern zum Zug nach Ahütte liefen, Vieh sowie landwirtschaftliche Güter be- und entladen wurden und manche Reise in der nahen Wirtschaft "bei Anne" endete...