Auch als einfacher Bahnhof einer Nebenbahn verfügte der Bahnhof Ahütte über eine umfangreiche Gleisinfrastruktur mit Bahnsteig- bzw. Kreuzungsgleisen, Ladegleisen und Anschlussgleisen zur örtlichen Industrie. Die gesamte Bahnhofsanlage, die noch unverbaut erhalten geblieben ist, kommt so auf eine Gesamtgröße von fast 10.000qm.
Erhalten geblieben ist das Bahnhofshauptgebäude aus dem Jahr 1912 mit Wartehalle, Dienstraum und Dienstwohnungen auf zwei Etagen. In der Wartehalle, die inklusive Holzboden und Fensterfronten originalgetreu erhalten geblieben ist, stehen inzwischen wieder restaurierte Original-Wartebänke eines Eifel-Bahnhof - genau dort, wo schon über Jahrzehnte die Bänke gestanden haben. Im Dienstraum steht der Schreibtisch des Bahnhofsvorstehers - so, als ob dieser den Raum eben erst verlassen hätte. Daneben steht, wie seinerzeit üblich, der Fahrkartenschrank, der noch die Edmondsonschen Fahrkarten für die Reisen von Ahütte in die "weite Welt" enthält.
An den Wänden des benachbarten Stellwerks hängen noch Schlüsselschränke und - wen wundert`s noch - auch die alte Waage der Stückgutverladung ist wieder einsatzbereit.
Leider nicht mehr komplett erhalten geblieben ist lediglich der alte Fahrkartenschalter, dessen Restaurierung noch ein Vorhaben für die nächsten Jahre sein wird.
Wie anno damals üblich, gab es separat zum Bahnhofshauptgebäude noch ein Nebengebäude, welches als Abort für Reisende, aber auch als Stall für das Vieh des Bahnhofsvorstehers diente. Das ursprüngliche Bahnhofsnebengebäude von Ahütte ist leider - vermutlich auf Grund von Kriegsschäden - nicht mehr erhalten, dafür jedoch ein späterer Nachbau auf dem ursprünglichen Fundament, welches daher ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Darüber hinaus ist noch ein weiteres, sehr kleines Gebäude erhalten, welches früher als Lagerraum abseits vom sonstigen Geschehen errichtet wurde, um dort leicht brennbare Stoffe möglichst sicher zu lagern.
In den damaligen "Stilllegungsverfahren" wurde hart dafür gerungen, die jeweiligen Bahnstrecken noch zu erhalten. Es ist nicht so, dass zuletzt nur noch leere Züge verkehrten: Die Personenzüge in Ahütte wurden bis zuletzt rege frequentiert und auch der Güterverkehr noch bis zur Stilllegung aufrecht erhalten.
Doch über Jahrzehnte hat sich die damalige Bundesbahn aus dem einstmals dichten Eisenbahnnetz der Eifel immer mehr zurückgezogen, da niemand die Kosten für einen Weiterbetrieb tragen wollte. Die Bundesbahn sollte seinerzeit kostendeckend betrieben werden, machte aber immer höhere Defizite und stand somit ständig unter "Rationalisierungsdruck". Als es 1973 auch die Bahn in Ahütte getroffen hatte, wurde die Bahntrasse zwischen Ahütte und Ahrdorf gleich zum Straßenausbau genutzt. Zurück blieb der nutzlos gewordene Bahnhof, der schließlich an Privat verkauft wurde. Nach dem Tod des damaligen Eigentümers stand der Bahnhof dann über viele Jahre leer. Zum Glück Vergangenheit!